Bereits im vergangenen Herbst warnten die Deutsche Aidshilfe, die dagnä (Deutsche Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin) und andere vor einem drohenden Medikamentenmangel. Jetzt ist er eingetreten: Es gibt in Deutschland nicht mehr genug Medikamente zur HIV-Prophylaxe, um alle Nutzer*innen zu versorgen. Und dieser Mangel wird mindestens noch bis März anhalten.
Ganz klar gesagt: Die Gesundheit und im schlimmsten Fall das Leben von Menschen ist in Gefahr!
Aus einer Meldung der dagnä: „Laut einer neuen Umfrage der dagnä melden 88,4 Prozent der HIV-Schwerpunktpraxen, dass sie von den Lieferengpässen der Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil betroffen seien – dem einzigen Mittel, das in Deutschland für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zugelassen ist.“
Die taz schreibt: „In der HIV-Ambulanz in Essen werden laut Esser 2.000 HIV-positive Patient*innen behandelt. 30 von ihnen seien auf Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil angewiesen.“
Auch wir bei der Aidshilfe im Märkischen Kreis sind entsetzt über die Entwicklungen. Die Politik muss aktiv werden und dafür sorgen, dass alle HIV-Positiven ihre Therapie ungehindert fortführen können. Auch die Menschen, in deren Leben die PrEP ein unersetzlicher Baustein für Safer Sex ist, dürfen nicht allein gelassen werden!
Links zu weiteren Berichten über das Thema:
dagnä: „Mangel an HIV-Medikamenten eskaliert“
taz: „Wenn die Tabletten zur Neige gehen“
rbb24: „HIV-Medikamente werden knapp“
queer.de: „Erschreckender PrEP-Mangel: „Anstieg der Neuinfektionen unvermeidlich““